Ein Partei-Portrait von unserem Gast-Redakteur Georg von Schönburg
DIE GRÜNEN
Mitglieder: 126.451
Gründung: 1980
Sitze im Bundestag: 117
Direktkandidat im Wahlkreis Mainz: Thomas Becherer
aktuelle Umfragen: 12-14%
Im Stadtbild fallen sie auf. Grüne Farbtupfer an den Straßenlaternen. Passend zum Parteinamen ist auch die Plakatfarbe gewählt worden.
„Zusammen Wachsen“ ist hier das alles überschreibende Motto.
Die Grünen setzen mit ihrem Wahlprogramm auf eine Weiterführung der bisherigen Regierungspolitik, indem sie sich für eine nachhaltigere, gerechtere und klimafreundlichere Zukunft einsetzen. Ihr erklärtes Ziel ist es, das Land schneller und effektiver in die Klimaneutralität zu führen, gleichzeitig soziale Gerechtigkeit zu stärken und digitale Innovationen zu fördern. Sie betonen, dass der Weg in die Zukunft nur durch Zusammenarbeit und ein Umdenken in der Politik gelingen kann.
Klimaschutz ist nach wie vor der zentralste Aspekt im Partei- und Wahlprogramm der Grünen. Sie möchten den Ausbau erneuerbarer Energien, also Wind-, Wasser- und Sonnenkraft, massiv vorantreiben und Deutschland bis 2040 klimaneutral machen. Die Grünen setzen auf eine grüne Industriepolitik, die Arbeitsplätze schafft und gleichzeitig CO2-Emissionen reduziert. Durch den verstärkten Einsatz von Wind- und Solarenergie sowie die Förderung von Wasserstofftechnologien wollen sie die Wirtschaft umweltfreundlich umbauen. Dazu sollen Unternehmen, die klimaneutral produzieren oder „Zukunftstechnologien“ anwenden, durch Subventionen, also kostenlose Gelder vom Staat, gefördert werden.
Die Wirksamkeit solcher Maßnahmen bezweifeln Kritiker, da damit der Staat vorgibt, wer Gelder erhält und wer nicht. Außerdem gab es in der Vergangenheit mehrere Unternehmen, die solche staatlichen Förderungen bekamen und doch pleite gegangen sind.
Dabei wichtig ist ihnen die Einführung eines neuen „Ökologischen Investitionsfonds“, der gezielt staatliche Gelder in nachhaltige Projekte und Technologien lenken soll.
Die Grünen verstehen sich ebenfalls als Partei der sozialen Gerechtigkeit. Sie möchten die Arbeitsmarktpolitik reformieren, um mehr Menschen in gute Arbeitsverhältnisse zu bringen und die Einkommensungleichheit zu verringern. Ein wesentlicher Bestandteil des Wahlprogramms ist die Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro pro Stunde.
Zudem sollen die Arbeitsbedingungen verbessert werden, vor allem durch flexiblere Arbeitszeitmodelle, zB. durch die sogenannte Vier-Tage-Woche (man arbeitet statt fünf Tage nur vier und bekommt trotzdem das gleiche Gehalt) und den Ausbau von Homeoffice-Möglichkeiten.
Die Grünen setzen auf eine Reform des Bildungssystems. Sie möchten gleiche Chancen für alle Kinder, unabhängig von sozialer Herkunft oder dem Elternhaus, ermöglichen. Ein digitaler Schulsofortausstattungsplan soll dafür sorgen, dass alle Schulen schnellstmöglich mit der nötigen digitalen Infrastruktur ausgestattet werden.
Für die Grünen gehört zur Familie mehr als nur Vater, Mutter, Kind. Sie setzen sich für die Rechte aller Familienformen ein und möchten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter fördern. Dazu zählen Maßnahmen wie der Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen, eine bessere Elternzeitregelung und der Aufbau von mehr flexiblen Arbeitsmöglichkeiten.
Außerdem sehen sie im Bildungssystem einen zentralen Baustein für Chancengleichheit. Durch kostenfreie Bildung von der Kita bis zur Hochschule wollen sie den Zugang für alle Menschen zu höherer Bildung erleichtern.
Die Grünen sind klare Befürworter einer starken europäischen Union. Sie setzen sich für mehr europäische Zusammenarbeit im Bereich Klimaschutz, Digitalisierung und Sicherheit ein. Im auslandspolitischen Bereich setzen die Grünen einen klaren Schwerpunkt auf die Unterstützung der Ukraine. Zudem wollen sie die Bundeswehr im Rahmen einer europäischen Sicherheitsgemeinschaft stärken, ohne dabei auf Rüstungsexporte zu setzen.
In den Umfragen liegt die Partei derzeit bei 12-14%, mit einem klaren Fokus auf eine künftige Koalition, die den Klimaschutz voranbringt und sozial gerechte Lösungen umsetzt. Spitzenkandidat der Grünen ist Robert Habeck, der aktuell auch Wirtschaftsminister ist.
-Bitte beachtet, dass wir politisch neutral über Wahlprogramme berichten. Dargestellte Meinungen entsprechen nicht zwingend denen der Redaktion-
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